Verhaltensstörungen

Der Begriff der Verhaltensstörung (behavior disorder) wurde 1950 erstmals auf dem "Premier Congrés mondial de Psychiatrie" in Paris diskutiert und zunächst als Sammelbegriff für zahlreiche erwartungswidrige Verhaltensweisen (Ey, Marty & Daumézon 1952) verwendet.

Verhaltensstoerungen

Was sind typische Verhaltensstörungen?

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Die Traumatisierten versuchen allen neuen und potentiellen Gefahrenquellen aus dem Weg zu gehen und fangen an sich zu "verstecken". Sie meiden alle Kontakte, um in ihrer Verletzlichkeit nicht angegriffen werden zu können. Der Rückzug kann soweit gehen, dass die Betroffenen sich in ihre eigene Innenwelt zurückziehen und kaum noch nach außen wahrnehmbare Reaktionen zeigen.

Die Bindung zu anderen Menschen kann zu eng oder gar nicht vorhanden sein. Manche haben keinerlei Bindung zu Gleichaltrigen, dafür aber zu engen Kontakt zu einer gewählten Bezugsperson. Das Verhältnis mag so eng werden, dass das Kind die Schule oder das Verlassen des Hauses verweigert, weil er den Kontakt nicht verlieren möchte oder kann.
Auch hier sind die Betroffenen häufig traumatisiert. Ihr Trauma hat sie dazu geführt, die Verantwortung und Kontrolle für die bestehende Situation zu übernehmen. Ihre Angst besteht darin, dass etwas Unnvorhergesehenes passiert, sobald sie den Menschen, den sie beschützen müssen, verlassen.

Die Ursachen dafür können darin begründet sein, dass ein Betroffener entweder die Leistung verweigert oder dessen Selbstwert so angegriffen ist, das er sich nichts mehr zutraut.
Ein Mensch, der keine Leistung zeigen möchte oder keine Leistung zeigen kann, weil er nicht daran glaubt, dass er leistungsfähig ist, wird auch nicht mehr produktiv sein.
Ein Trauma kann zu einer Persönlichkeitsänderung führen. Der eigene Selbstwert oder auch Lebenseinstellungen und Gedanken, die bisher ihre Richtigkeit hatten, sind plötzlich um 180° gedreht.

Menschen, die eher eine aktive Umgehensweise mit ihrem Trauma bevorzugen, beschließen im Unterbewusstsein die Kontrolle für die jeweilige Situation in der Hand zu behalten. Da sie meist durch ihre falschen "Vorbilder" das Lösen von Konflikten durch Gewalt gelernt haben, schlagen sie diesen Weg ein. Sie wollen lieber Täter als Opfer sein.

Auch für das Entstehen der Borderline - Symptomatik sind sehr häufig Traumen die Ursache.
Die Betroffenen entwickeln Störungen im Bereich der Affektivität und ihres Selbstbildes. So fühlen sie sich zeitweilig zu ausgesuchten Menschen stark hingezogen, um im nächsten Moment denselben Menschen geradezu zu hassen und abzulehnen.
Oftmals verspüren sie tief in sich ein Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit. Um sich überhaupt noch spüren zu können oder um ihre innere Spannung abzubauen, beginnen die Traumatisierten sich selbst zu verletzen. Dies geschieht oft im Verletzen der Haut durch Ritzen oder Schneiden. Auch Suizidalität ist in dieser Gruppe häufig anzutreffen.

 

ADHS

Aufmerksamkeitdefizithyperaktivitätssyndrom

Dieses Krankheitsbild wird unterschiedlich besprochen. Die Erklärungen für die Ursache reichen von genetisch, allergisch, erlernt bis hin zu minimalen erworbenen Hirndysfunktionen.
Auch die Symptome der Betroffenen sind diffus und schwer einheitlich zu beschreiben. Die Kinder sind zappelig, unruhig, unkonzentriert, reizbar und aggressiv. Im Prinzip bekommen heute alle Kinder, die sich irgendwie auffällig benehmen, sich nicht leicht in die bestehenden Ordnungen einordnen lassen, diese Diagnose. Leider werden bei dieser Kategorisierung nur die äußerlichen Symptome beachtet und mit den bekannten Methoden behandelt.
Anerkannte Kinderpsychologen wissen allerdings, dass ADHS, solange es nur auf diese Art und Weise behandelt wird, niemals geheilt werden kann. Um eine Heilung zu bewirken, muss die Ursache gefunden werden. Und die Ursache liegt zu mindestens 70% in traumatischen Erfahrungen der Kinder mit den dementsprechenden Reaktionsmustern.

"Wenn Opfer zu Tätern werden."

Traumatisierte Kinder und Jugendliche können die unbewusste Entscheidung treffen, nicht wieder das Opfer sein zu wollen und statt dessen lieber selber auszuteilen. Diese Menschen sind von mangelndem Mitgefühl und Interesse für andere geprägt. Selbst das am Boden liegende Opfer löst bei ihnen keine Gefühle mehr aus. Sie haben keinerlei Unrechtsbewusstsein für ihre Taten. Dabei fällt es dem Beobachter schwer, Mitgefühl für diese Menschen zu empfinden. Aufgrund ihrer nach außen getragenen Feindseligkeit und gelebten Grausamkeit, das Opfer in ihnen zu sehen, fällt Mitmenschen und Therapeuten extrem schwer. Trotzdem ist immer wichtig zu bedenken, dass niemand so auf die Welt kommt. Menschen sind immer ein Produkt ihrer Erziehung und der äußeren Umstände, die auf sie einwirken.

Die Ursache für Selbstverletzungen und Selbstmord liegen in dem speziellen Wertesystem des Traumatisierten. Alles ist nichts mehr wert, alles ist sinnlos und erscheint leer und hoffnungslos.
Die Art und Weise sich zu schädigen ist vielfältig. Manche schneiden, ritzen oder brennen sich. Dabei kann es natürlich auch um einen Spannungsabbau gehen oder darum, sich überhaupt noch selber spüren zu können. Diese Handlungen zielen allerdings, nicht mal indirekt, auf eine Beendigung des Lebens ab. Extremsportarten und risikofreudiges Verhalten im Alltagsleben sind Hinweise auf ein verändertes Wertesystem in Bezug auf das Leben.

Aber auch Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Gesundheit macht sich über veränderte Gewohnheiten deutlich. Nicht nur Magersucht ist ein Symptom von Traumata , sondern auch die "Frustessen". Es wird solange gegessen, bis Fettleibigkeit tatsächlich eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Oder die Betroffenen nehmen Dinge zu sich, die eindeutig schädlich sind (Fett, Süßigkeiten, Alkohol...)


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